Die Wiesen sind bunt, der Himmel ist blau und die gestresste Seele freut sich auf ein paar  unbeschwerte Stunden in der Natur. Da gibt es kaum etwas Schöneres, als ein Picknick – sei es zu Zweit oder im größeren Freundeskreis.

Wikipedia weiß dazu: „Das gemeinsame geplante Essen im Freien war bereits in der Antike bekannt. Im Mittelalter speisten Reisende oft notgedrungen außerhalb von Gasthäusern, und in der Landwirtschaft war es üblich, während der stundenlangen Arbeit auf dem Feld zwischendurch eine Essenspause einzulegen und Mitgebrachtes zu verzehren. Auch während einer herrschaftlichen Jagd wurde zwischendurch im Freien eine Mahlzeit eingenommen. In der Zeit des Barock wurde das Essen im Freien als Sommervergnügen in Adelskreisen populär, vor allem in Frankreich und England…  

Eines sollte vorab klargestellt werden: Es gibt ziemlich viele Möglichkeiten, sich im Freien zu stärken. Manchem reicht ein Butterbrot und eine Thermoskanne Tee. Pragmatische Wanderer tragen im Rucksack Hartwurst, Apfel, Müsliriegel und Mineralwasser. Und Ausflügler transportieren ihre Sachen mit dem Fahrrad oder Auto zur grünen Wiese, meist mit einer Kühlbox, in der sich Würstchen, hartgekochte Eier, belegte Brote, Käse und Obstsalat befinden. Der Kasten Bier oder Cola wird dann zur Kühlung direkt in den Bach gestellt.

Doch um all diese Varianten soll es an dieser Stelle nicht gehen. Hier wird der stilvolle Ausflug für Hedonisten beschrieben, für Genießer, die Picknick als lustvollen Zeitvertreib verstehen und für eine Handvoll Lebenskünstler und Romantiker, die jene Stunden unter freiem Himmel zur Raison d’être erklären, anstatt darüber zu maulen, dass man „das man stundenlang in der Küche stehen – später das ganze Zeug schleppen muss und obendrein von Mücken und Bremsen attackiert wird“.

Nachfolgend also ein paar ultimative Tipps, was zu einem gelungenen Picknick gehört:

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Bevor Sie auf Wiesen oder in die Wälder ziehen, sich zum Strand aufmachen oder mit dem Boot ablegen, müssen Sie ein paar kleine Vorbereitungen treffen und sollten über eine gewisse Grundausstattung verfügen.

Picknicktaschen und spezielle Körbe finden Sie im guten Fachgeschäft oder im Internet. Doch ganz gleich, ob Ihre Wahl auf einen Picknick-Rucksack made in China (ab 20,- EUR) fällt, Ihr Herz für einen maßgefertigten Picknickkoffer aus englischer Vollweide inkl. Porzellan und Kristallgläsern (200,- bis 1.000,- EUR) schlägt, oder Sie stilvoll mit dem Picknick-Fahrrad ins Grüne radeln – am Ende zählen nur zwei Dinge: Der Inhalt, also die Qualität der Speisen und Getränke, und die guten Freunde, mit denen Sie diesen Augenblick teilen. Ist ja eh klar: Picknickkoffer, wie man sie aus alten Filmen kennt, mit Tellern und Besteck: So etwas benutzen eigentlich nur Leute, die mit dem Auto zum Picknick fahren…

picknickkorb

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stilvoll ins Grüne radeln

Ein paar grobe Anfängerfehler sind schnell vermieden: Obstsalat wird matschig und gärt, Weichkäse zerläuft, Brote mit Tomatenscheiben weichen auf, Schnittwurst schwitzt und Mayonnaise auf Ei-Basis verdirbt bei Hitze. Verzichten Sie darauf.

Alle Speisen sollten bereits servierfertig sein – in kaum einer Situation passt der Begriff Fingerfood besser als beim Picknick. Meine persönlichen Empfehlungen lauten:

 Unverzichtbare Hardware:

  • Kühlakkus und Kühlmanschetten
  • Korkenzieher / Flaschenöffner
  • Weingläser (mindestens Probierglas oder DIN-Weinprüfglas)
  • scharfes Brotmesser (funktioniert auch als Tomatenmesser)
  • Holzbrettchen
  • Picknickdecke
  • Geschirr und Besteck
  • Servietten

Gekühlte Getränke:

  • Champagner oder Crémant
  • Weißwein mit schmelziger Frucht und holzwürzigen Aromen, z.B. Chardonnay
  • trockener Rosé
  • trockener Sherry
  • Mineral- oder Quellwasser
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Picknick geht immer: Ob auf der Parkbank…

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… oder am Strand

Vorschläge für Speisen, die sich besonders gut eignen:

  • Baguette zum Knabbern und für die ganz Hungrigen
  • Oliven (grün und schwarz, mit Mandeln und Kräutern)
  • Crudités (Gemüsestifte z.B. Karotten, Zucchini, Gurke, Paprika)
  • dazu Minz-Joghurt-Dip oder Aioli (Rezept hier)
  • Graved Lachs in Scheiben (Rezept hier)
  • Chorizo oder Fenchel-Salami am Stück
  • gebratene Datteln mit Speck
  • fester Käse (hier eignet sich Parmesan, Bergkäse, Comté, Manchego)
  • Gurkensandwich
  • fertig belegtes Baguette mit Rucola, Truthahn oder gekochtem Schinken und Brie, beträufelt mit Pesto
  • Tramezzini mit Frischkäse und Schnittlauch
  • Quiche oder Trouchia (verschiedene Rezepte hier)
  • Joghurt-Mousse mit Ziegenkäse und Tomaten im Glas
  • Falafel / Fleischbällchen mit orientalischen Gewürzen, dazu Minz-Joghurt-Dip
  • Empanadas mit verschiedenen Füllungen (Rezept hier)
  • saftiges Zitronenhühnchen (in mundgerechte Stücke zerlegt)
  • Beerenfrüche im Glas (geliert mit Prosecco und Holunderblütensirup)
  • Alternativ: gekühlte Erdbeeren, Kirschen oder Weintrauben (ideal zum füttern…)
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ein kleines Gurkensandwich passt immer… ;-)

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Abends / Nachts: 

  • Taschenlampe
  • Kerzen (am besten Citronella-Duftkerzen gegen Insekten)
  • Thermoskanne mit Kaffee

Außerdem:

  • Geschirrhandtuch
  • Küchenrolle
  • Mückenspray
  • Akut-Stift gegen Stiche
  • Sonnencreme / After Sun
  • Pflaster
  • Mülltüte

Ein Tipp noch zum Mückenspray: Wenn Sie, so wie ich, den Geruch von Autan & Co. nicht sonderlich mögen, versuchen Sie es einmal mit Alfresco aus England. Das dürfte mit Abstand der beste Insektenschutz sein, den man  im Internet bestellen kann.

So, und nun viel Spaß bei den Vorbereitungen!

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Welche Leckereien gehören bei Ihnen zu einem „perfekten Picknick“? Ich freue mich auf Ihre Ergänzungen in den Kommentaren. 

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Dieser Artikel wurde am 28. Juli 2012 zum ersten Mal veröffentlicht. Letzte Aktualisierung: 30.5.2017