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Choripán ist weit mehr als nur ein Wurstbrötchen – es handelt sich um ein kulinarisches Highlight, das die Leidenschaft der Argentinier fürs Grillen über offenem Feuer und geselliges Beisammensein perfekt widerspiegelt. Es steht für Einfachheit, Gemeinschaft, Lebensfreude und authentischen Geschmack.
Der Name setzt sich aus den Worten „Chorizo“ (eine würzige Grillwurst) und „Pan“ (Brot) zusammen. Dieses einfache, aber geschmackvolle Sandwich ist in Argentinien allgegenwärtig: Von Straßenständen über Fußballstadien und Versammlungen bis hin zu Asados (Grillfesten, BBQs) – Choripán ist ein unverzichtbarer Teil der Esskultur des Landes.

Was macht den Choripán so besonders?

Choripán ist ein unkomplizierter, aber unglaublich aromatischer Snack. Oft bildet er, zusammen mit → Empanadas, den Auftakt eines Asados. Das Herzstück des Choripán ist die gegrillte „Chorizo Criollo“, eine saftige, grobe Schweinswurst (manchmal auch mit  Rindfleisch-Anteil), die außen knusprig und innen zart bleibt. Sie unterscheidet sich deutlich von der spanischen roten Chorizo (die meist luftgetrocknet und mit Paprika gewürzt ist) und auch von deutschen Bratwürsten (die geschmacklich völlig anders sind). Je nach Region und Rezept können die Zutaten einer Chorizo in Südamerika leicht variieren, jedoch wird sie weder gepökelt, gegart oder geräuchert, sondern stets frisch gegrillt. Serviert wird sie dann in einem leicht angewärmten Stück Baguette oder Ciabatta (kein Brötchen!), das die Grillaromen und den austretenden Fleischsaft perfekt aufnimmt.  

Doch das wahre Highlight ist die Chimichurri-Sauce, traditioneller Begleiter zu gegrilltem Fleisch und eine würzige Kräutermischung, die dem Sandwich seine unverwechselbare Frische und Würze verleiht. Das Wort Chimichurri hat seinen Ursprung im Baskischen (Tximitxurri)  und bedeutet in Euskera  „Mischung“.  Neben Chimichurri wird Choripán oft mit „Salsa Criolla“, einer Mischung aus Tomaten, Zwiebeln und Paprika serviert, die zusätzliche Aroma und Textur bietet.

Kulturelle Bedeutung

Choripán ist das argentinische Streetfood par excellence und wurde von der internationalen Gastronomieszene hoch gelobt. Von der renommierten Zeitschrift „Taste Atlas“ wurde es als die Nummer 1 unter den Streetfoods weltweit gewählt und übertraf dabei Klassiker wie den amerikanischen Verwandten, den Hot Dog. Im argentinischen Córdoba gibt es ein eigenes → Festival, das allein dem Choripán gewidmet ist  und es gibt sogar einen → „Tag des Choripán“. Auf YouTube gibt es unter eine sehr stimmungsvolle Dokumentation: https://www.youtube.com/watch?v=uIDsmFYL-vM&t=3s

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KATEGORIE

Fleisch, Wurst

MENGE ca.

4 Personen

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Rezept / Zutaten:

Für den Choripán:
4 Würste aus Schweinefleisch – ideal eignen sich italienische Salsiccias, die dem Geschmack und der Textur recht nahekommen; die original „Chorizo Criollo“ ist in deutschen Metzgereien und Supermärkten kaum zu bekommen, aber man findet einige Online-Anbieter und Importware. Die roten, spanischen Chorizos sind für Choripán weniger  geeignet.

1 Baguette- oder 4 Ciabatta-Brötchen

Für das Chimichurri:
1 kleiner Bund glatte Petersilie – sehr fein gehackt
1 kleine rote Zwiebel oder Schalotte
1 Knoblauchzehe
2 EL Rotweinessig
2 EL Olivenöl oder Sonnenblumenöl oder ein Mix aus beidem
Saft einer halben Limette (alternativ Zitrone)
1 TL getrockneter Oregano
½ TL Chiliflocken oder Piment*
½ TL schwarzer Pfeffer
1 TL Salz
Optional: 1 TL Thymian, 2 Lorbeerblätter (fein gehackt)

*In Argentinien wird traditionell Ají Molido – ein Gewürz aus getrockneten und zerstoßenen Paprikaschoten – verwendet, denn Chili ist zu scharf und überlagert schnell den Geschmack, fein gemahlener Ají Molido deutet Schärfe hingegen nur an.

Für die Salsa Criolla
2 Tomaten
1 kleine Zwiebel
1 rote Paprika
2 EL Olivenöl
1 EL Rotweinessig
Saft einer halben Limette
Salz, Pfeffer nach Geschmack

Schritt 1

Chimichurri vorbereiten: Petersilie, Zwiebel und Knoblauch fein hacken. Mit Oregano, Chiliflocken (Ajo Molido), Pfeffer, Salz und optional Thymian und klein gehackten Lorbeerblättern vermischen. Essig, Limettensaft und Olivenöl unterrühren, bis eine pestoähnliche, dickflüssige Sauce entsteht. Am besten ein paar Stunden, idealerweise über Nacht, im Kühlschrank durchziehen lassen.

Schritt 2

Salsa Criolla (optional): Tomaten, Zwiebel und Paprika in sehr kleine Würfel schneiden. Mit Olivenöl, Essig, Limettensaft, Salz und Pfeffer vermengen und über eine Stunde ziehen lassen.

Schritt 3

Chorizo grillen: Die Würste auf dem Grill oder in der Grillpfanne zunächst bei mittlerer Temperatur etwa 5-7 Minuten rundum garen. Anschließend werden die Würste bei hoher Temperatur oder nahe der Holzkohlenglut rundum knusprig gegrillt. Dabei gilt es aufzupassen, dass sie nicht schwarz werden und verbrennen. Wer mag, kann am Ende der Garzeit die Würste längs aufschneiden und mit der Schnittfläche nach unten nochmal kurz grillen.

Schritt 4

Brot vorbereiten: Die Baguettestücke teilen, längs aufschneiden und kurz auf dem Grill rösten. Man kann die aufgeklappten Brotseiten auch mit einem Eisen beschweren und wie ein Panini kurz in der Pfanne oder auf einem Kontaktgrill erwärmen. 

Schritt 5

Anrichten: Die Unterseite der Brötchen mit Chimichurri bestreichen, die gegrillte Chorizo darauflegen und mit zusätzlichem Chimichurri oder Salsa Criolla toppen. Brot-Oberseite auflegen und sofort genießen.

Gutes Gelingen und einen ebenso guten Appetit!

Welche Erfahrungen haben Sie mit diesem Rezept gemacht?
Kennen Sie eine leckere Rezeptvariation?
Ich freue mich auf Ihre Ergänzungen in den Kommentaren.